- 4858 d - o. J. o. T. o. O. (Breslau?). (Juni 21? vor September 13.) 1329. Die Klagepunkte (intentiones) des Pfarrers Jakob von Schöbekirch sind folgende. Er will den Nachweis führen, 1. dass die Zehnten, welche einkommen zu Radacovicz (Rackschütz), Semydrozicz (Schöbekirch), in villa Arnoldi et fratrum suorum Symonis et Petri und in villa Albracovicz der Kirche zu Schöbekirch gehören und von jeher seit Gründung der Kirche gehört haben; 2. dass vor ihrer Gründung genannte Herren und ihre Vorfahren sie als freie Zehnten der oder den Kirchen, wohin sie wollten, gegeben haben; 3. dass sie dies nach alter Gewohnheit und kraft des Vorrechts, welches alle edlen Polen ausüben und ausübten, thaten, wie dies seit Menschengedenken allgemein in der Breslauer Diözese bekannt ist; 4. dass diese Zehnten innerhalb des Sprengeis der Kirche zu Schöbekirch gelegen sind und mit deren Grenzen zusammenfallen, wie dies von weiland Bischof Johann von Breslau durch ein Privileg, worüber weiter unten, bestimmt worden ist; 5. dass seit altersher, wie in der Breslauer Diözese allbekannt, die decime prediales et personales denjenigen Kirchen gezahlt werden, wo und in welchen der Gottesdienst gehört und die kirchlichen Sakramente genommen werden; 6. dass die Bebauer jener genannten Aecker und Ortschaften seit Jahresfrist in genannter Kirche Semydrozicz den Gottesdienst hören und die kirchlichen Sakramente nehmen; 7. dass er und seine Vorgänger namens der Kirche in ruhigem Besitz dieser Zehnten gewesen, ohne sie gewaltthätig, heimlich oder bittweise erlangt zu haben, wie dies offenkundig in diesen Orten und in der Nachbarschaft ist; 8. dass der Zins von 4 Mk. an den Pfarrer von K. zu Unrecht gezahlt worden ist, wie dies in Sch. und Umgegend allgemein angenommen wird. Weiter nimmt er für sich das Recht in Anspruch, diese Artikel zu bessern oder zu erläutern, so oft es von Nöthen. Im Anschluss an diese intentiones folgen darauf die Fragen (interrogatoria) der Gegenpartei. Notar des Breslauer Domkapitels, der Kleriker Opeczco u. a. Prozessrotulus des Vincenzstifts v. J. 1329 im Bresl. Staatsarch. Vincenzstift 197 b. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke. |